Trust in What Matters
Business Partnering Die Steuerfunktion als strategischer Business Partner
Heutzutage müssen Steuerfunktionen nicht nur auf komplexe Themen wie BEPS, die globale Mindestbesteuerung und die fortschreitende Digitalisierung vorbereitet sein, sondern auch flexibel auf Unternehmensveränderungen reagieren können. Viele Unternehmen setzen hierbei zunehmend auf Business Partnering – eine Entwicklung, der PwC im Rahmen des Beratungskonzepts Connected Tax Compliance Rechnung trägt.
In Unternehmen gewinnt die Steuerfunktion zunehmend an Bedeutung. Dies ist hauptsächlich auf die nationalen und internationalen Forderungen nach mehr Transparenz, verschärfte Compliance-Vorschriften sowie die damit verbundenen höheren Haftungs- und Reputationsrisiken zurückzuführen. Globale Megatrends führen zu einer drastischen Änderung der Art und Weise, wie Unternehmen – auch Steuerfunktionen – arbeiten. Hierzu gehören:

Technologische Entwicklungen
Unternehmen benötigen hochwertige Analysen, während der Personalbestand stagniert oder abnimmt. Technologieanbieter entwickeln hierfür neue Möglichkeiten. Neue Marktteilnehmer:innen treten auf.
Demografische Entwicklungen
Mitarbeiter:innen werden dezentralisierter eingesetzt und weisen mehr Qualitätslücken auf.


Beschleunigte Urbanisierung
Regierungen konkurrieren um Geschäfte und fordern mehr Transparenz.
Verschiebung der globalen Wirtschaftsmacht
Handel und Investitionen verlagern sich in Entwicklungsländer, was mit höheren Risiken und größerer Komplexität einhergeht.

Es geht also nicht mehr nur darum, die effektive Steuerquote zu senken. Vielmehr werden Steuerfunktionen immer stärker in die allgemeinen Unternehmensprozesse integriert. „Die Herausforderung besteht darin, dass viele Unternehmen gleichzeitig den Spagat schaffen müssen, sich trotz der gestiegenen Anforderungen weiter zu verschlanken und sich schnell an strukturelle Veränderungen anzupassen – insbesondere bei strategischen Veränderungen wie Reorganisationen. Genau hier kommt Business Partnering ins Spiel“, konstatiert Frank Kosner, Partner PwC Deutschland, Mitglied des Tax & Legal Solutions Leadership und Head of Compliance.
Beim Business Partnering überträgt ein Unternehmen oder Konzern bestimmte steuerliche Prozesse oder Funktionen vollständig an einen externen Dienstleister. Das Ziel ist es, steuerliche Überlegungen in Geschäftsentscheidungen und -prozesse zu integrieren, um sowohl rechtliche Anforderungen zu erfüllen als auch finanzielle Vorteile zu realisieren. Das Unternehmen übernimmt bei diesem Modell in der Regel nicht mehr die Verantwortung für die ausgelagerten steuerlichen Prozesse oder Funktionen und verlässt sich stattdessen auf den Dienstleister, der diese effektiv verwaltet und durchführt. Business Partnering zielt somit auf eine strategische Partnerschaft ab und unterscheidet sich daher von Managed Services.
Managed Services versus Business Partnering
Managed Services und Business Partnering sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Auslagerung von Geschäftsprozessen und IT-Dienstleistungen. Während Managed Services primär auf die Auslagerung und effiziente Verwaltung operativer IT-Dienstleistungen abzielen, fokussiert sich Business Partnering auf eine tiefere, strategische Zusammenarbeit, um gemeinsam geschäftlichen Mehrwert zu schaffen und Innovationen voranzutreiben. Vereinfacht ausgedrückt: Managed Services konzentrieren sich auf das "Wie" der Dienstleistungserbringung, während Business Partnering sich auf das "Warum" und die gemeinsamen strategischen Ziele konzentriert.
Abgrenzung zu Tax Managed Services

- Ein Tax Managed Service bezieht sich auf die Auslagerung bestimmter steuerlicher Prozesse oder Services an einen externen Dienstleister.
- Im Gegensatz zum Business Partnering behält das Unternehmen oder der Konzern weiterhin die Kontrolle und Verantwortung über die steuerlichen Prozesse oder Funktionen, während der Dienstleister die Verantwortung für die Durchführung der Dienstleistung übernimmt.
- Managed Services können Vorteile wie Kosteneinsparungen, Zugang zu spezialisiertem Fachwissen und Skalierbarkeit bieten, während Business Partnering noch zusätzliche Vorteile wie strategische Ausrichtung, Flexibilität und Effizienzsteigerung bietet.
„Das Business Partnering in der Steuerfunktion wird perspektivisch durch eine hohe fachliche Expertise sowie den Einsatz und die Integration neuester Technologien, Prozessskalierungen und alternativer Delivery-Modelle bestimmt.“
Auf einen Blick: Die Vorteile des Business / Tax Partnering

- Strategische Ausrichtung: Business Partnering ermöglicht eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Dienstleister (Tax-Partner) und dem Unternehmen, um gemeinsame strategische Ziele zu erreichen. Der Tax-Partner kann das Unternehmen dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Geschäftsstrategie erfolgreich umzusetzen.
- Fachwissen und Expertise: Externe Steuerdienstleister verfügen oft über ein breites Fachwissen und eine tiefe Spezialexpertise auf ihrem Gebiet. Durch das Business Partnering können Unternehmen flexibel auf diese hoch qualifizierten Fachleute zugreifen.
- Proaktive Unterstützung: Tax-Partner sind proaktiv und arbeiten eng mit den verschiedenen Abteilungen und Schnittstellen des Unternehmens bzw. Konzerns zusammen. Sie können frühzeitig auf Herausforderungen und Veränderungen reagieren und Lösungen entwickeln, um das Unternehmen voranzubringen.
- Flexibilität: Durch das Business Partnering können Unternehmen flexibler sein, da sie steuerliche Dienstleistungen je nach Bedarf skalieren können. In Zeiten mit höherem Arbeitsaufkommen können sie mehr Dienstleistungen in Anspruch nehmen, während sie in ruhigeren Zeiten die Nutzung reduzieren können.
- Risikominderung (Tax Compliance): Externe Steuerdienstleister übernehmen die Verantwortung für die Einhaltung von Steuervorschriften und die Risikominderung im Zusammenhang mit Steuerangelegenheiten.
- Kosteneffizienz: Durch das Business Partnering können Unternehmen die Kosten für die Einstellung und den Betrieb einer internen Steuerabteilung senken. Externe Dienstleister können oft Skaleneffekte nutzen und die Dienstleistungen zu einem günstigeren Preis anbieten.
Und so funktioniert Business Partnering bei PwC
Wir haben von der Erstellung bis zur Freigabe einen Standardprozess etabliert, den wir für alle Steuerarten nutzen. Dieser Prozess ist vollständig in unser Tax Dashboard integriert. Dadurch haben Sie unter Berücksichtigung von Zugriffsberechtigungen und Gewährleistung von Datensicherheit an einer zentralen Stelle jederzeit mit einem Klick alles im Blick. Nachfolgend die wichtigsten Schritte im Überblick:

Die Steuerfunktion der Zukunft
Wie sieht die Steuerfunktion der Zukunft aus? Dazu haben wir mehr als 270 Unternehmen weltweit befragt. Ihre Antworten beschreiben einen Unternehmensbereich im elementaren Wandel: Die Arbeitsbelastung ist hoch, die Budgets sind oft niedrig und der Veränderungsdruck ist immens. Potenziale zur Vernetzung und Konsolidierung von Daten werden erkannt und durch neue Regularien auch oft gefordert, aber der Weg hin zum verlässlichen Einsatz entsprechender Technologien ist oft noch weit. Aber was heißt es konkret, die Steuerfunktion im Unternehmen zukunftssicher zu machen? Wie Sie Ihre Tax Compliance zum strategischen Erfolgsfaktor transformieren, erfahren Sie in unserem Whitepaper.
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Das Bundesministerium der Finanzen hat am 10. Juli 2024 einen Referentenentwurf für ein zweites Jahressteuergesetz 2024 (JStG 2024 II) an die Verbände zur Stellungnahme versendet. In dem Entwurf ist erneut eine Mitteilungspflicht über innerstaatliche Steuergestaltungen enthalten.
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